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Selbst organisiertes Lernen

Muss das Sein?


Von Desirée Setz


«Wenn Lernende ihre eigenen Lehrpersonen werden, dann zeigen sich bei ihnen diejenigen selbstregulierendenden Merkmale, die bei Lernenden besonders erwünscht sind (Selbstbeobachtung, Selbstbewertung, Selbstunterrichtung). Es ist also das sichtbare Lehren und Lernen von Lehrpersonen und Lernenden, das den Unterschied ausmacht», sagt John Hattie, wenn er über SOL (= Selbst organisiertes Lernen) spricht.

Seit sechs Wochen arbeitet die 2. Sek. AB im Unterricht mit SOL. Die Aufgaben in den Fächern Lebenskunde, Räume, Zeiten, Gesellschaften, Musik, Bildnerisches Gestalten und Deutsch B werden von den Schülerinnen und Schülern selbst geplant.

Zu Beginn der Woche bekommen die Schüler*innen eine Wochenstruktur und Aufgaben. An der Wandtafel oder im Schulzimmer wird für jedes Fach eine Ecke mit Infos und Anregungen zu den Aufgaben gestaltet.

Die Meinungen der Schüler*innen zu SOL sind sehr verschieden. Denn für manche Schüler*innen ist es eine angenehme Methode von Unterricht, weil sie selbst entscheiden können, wann sie welche Aufgaben erledigen. Dies ermöglicht auch zwischendurch eine kleine Pause. Jedoch gibt es auch Schüler*innen, die mit dieser Art von Unterricht mehr Schwierigkeiten haben. Sie haben gegen Ende der Woche Zeitdruck, weil sie ihre Woche zu wenig effizient geplant und zu Hause nicht regelmässig an den Aufgaben gearbeitet haben.

Manche Schüler*innen finden es sehr streng, denn wenn man nicht weiterkommt, muss man selbst fragen gehen oder selbst eine gute Idee haben, wie man sein Problem lösen kann. Das ist beim normalen Unterricht einfacher, weil alle das Gleiche tun.

Ein- bis zweimal pro Woche finden sogenannte Inputs statt. Dann bereitet die Lehrperson einen Einstieg in ein Thema vor oder sie erklärt etwas der ganzen Klasse. Beim Format erklären Schüler*innen etwas der ganzen Klasse, weil sie etwas besonders Innovatives entwickelt haben, das für alle interessant und sehenswert ist.


Ein grosser Vorteil von SOL ist, dass die Schüler*innen in ihrem eigenen Lerntempo vorwärts arbeiten können. Jeder hat Stärken und Schwächen und jedem fällt etwas leicht und etwas anderes schwer. Bei SOL muss niemand auf den anderen warten, aber alle können miteinander und voneinander lernen. Das SOL ist sicher im späteren Leben sehr hilfreich. Das sagt auch Maag Merki, wenn sie betont, dass die Fähigkeiten, den eigenen Lernprozess zu planen und zu reflektieren, zentral seien. Aus diesem Grund bleibt die 2. Sek. AB wohl noch etwas beim SOL und übt sich in ihrer Selbstständigkeit.


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